Ehrung für Wagenbach
Prominente würdigen linken Verleger
(dpa). Zahlreiche prominente Freunde und Weggefährten haben am Sonntag im Berliner Ensemble den Verleger Klaus Wagenbach anlässlich seines bevorstehenden 80. Geburtstages am 11. Juli geehrt. Auch Literaturnobelpreisträger Günter Grass und der frühere Innenminister Otto Schily (SPD) waren gekommen. Sie lasen aus dem neuen Buch Wagenbachs »Die Freiheit des Verlegers« mit seinen Erinnerungen und zahlreichen Texten aus den vergangenen Jahrzehnten. Wagenbach sehe es als »Ehrentitel« an, der »meistvorbestrafte deutsche Verleger« zu sein, meinte der Chefdramaturg des früheren Brecht-Theaters am Schiffbauerdamm, Hermann Beil, auch mit Blick auf Schily, der Wagenbach in zahlreichen Prozessen vertrat.
Zu den anderen Teilnehmern der Festveranstaltung gehörten unter anderem Hanser Verleger Michael Krüger, Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse, die Schauspieler Otto Sander und Sophie Rois und Grips-Theaterchef Volker Ludwig. Wagenbach hatte 1964 in Berlin den bis heute unabhängigen Verlag Klaus Wagenbach gegründet. Seine Verlegerkarriere begann er zunächst im Vorfeld der Studentenunruhen in den 1960er Jahren als »Dienstleistungsbetrieb der Linken« mit politischen Essays und mit den »Quartheften«, zu deren Autoren Wolf Biermann, Stephan Hermlin, Erich Fried und Peter Rühmkorf gehörten.
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