Präsidentenwahl in Polen noch unentschieden

Drittplatzierter Kandidat der Linken sieht sich plötzlich von zwei Seiten umworben

  • Julian Bartosz, Wroclaw
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Polen stehen nach der ersten Runde seiner Präsidentschaftswahlen elf weitere Tage harten Wahlkampfes bevor. Sejmmarschall Bronislaw Komorowski, der Kandidat der regierenden Bürgerplattform (PO), verpasste die absolute Mehrheit um rund 9 Prozentpunkte und muss sich seinem

Widersacher, dem Chef der oppositionellen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Jaroslaw Kaczynski, am 4. Juli zur Stichwahl stellen.

Das amtliche Ergebnis der ersten sonntäglichen Wahlrunde wollte die Staatliche Wahlkommission erst am Montagabend veröffentlichen. Deren Sprecher meinte jedoch, es würde sich kaum von dem am Morgen verkündeten unterscheiden, das aus der Auszählung der Stimmen aus 94 Prozent der über 25 000 Wahllokale resultierte. Demnach kam PO-Kandidat Komorowski mit 41,2 Prozent nur auf 4,5 Prozentpunkte Vorsprung vor Jaroslaw Kaczynski (36,7 Prozent). Vor der Wahl hatten einige Meinungsforscher für Komorowski ein Ergebnis von »50 plus« vorausgesagt, auf jeden Fall aber einen größeren Vorsprung vor dem Zwillingsbruder des am 10. April durch einen Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Präsidenten Lech Kaczynski. »Ich danke und bitte um mehr«, sagte der 58-Jährige Spitzenreiter denn auch mit Blick auf die Stichwahl.

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