Warum »General Gaga« den Krieg verliert

Aus Sicht der meisten Oberen sind Journalisten einerseits nützlich und zugleich verdammt hassenswert. Viersterne-General Stanley McChrystal, Oberbefehlshaber der US- und der NATO-gelenkten ISAF-Truppen in Afghanistan, ließ sich von ihnen hochschreiben und dann abschießen.

Der General hat gerne mal einen Journalisten im Schlepptau. Und gerade wir Deutschen sollten es ihm danken. Denn nur weil ein Mann der »Washington Post« mit dem ISAF-Chef vor Ort war, kam das von einem deutschen Oberst im vergangenen September bei Kundus befohlene nächtliche Massaker ans Licht des nächsten Tages.

Und nun das: Ausgerechnet das US-Musikmagazin »Rolling Stone«, das auf der Juni-Titelseite mit der durchgeknallten Lady Gaga aufmacht, schickt den General und die Elite-Cowboys seines Stabes ins politische Minenfeld. Reporter Michael Hastings hat einen Zugang zum General und seinen engsten Mitarbeitern gefunden. Der Stab, so urteilt er, besteht aus einer »handverlesenen Ansammlung von Killern, Spionen, Genies, Patrioten, politischen Akteuren und regelrechten Maniacs« (Irre). Sie besaufen sich bis Mitternacht komplett und grölen ein erfundenes Lied über Afghanistan. McChrystal steht am Rand und ist stolz: »Ich würde für diese M...