Schimpansen auf Eroberung
Artgenossen werden gezielt getötet, um Revier auszudehnen
Der Verhaltensbiologe Konrad Lorenz meinte einst, die vorsätzliche Tötung von Angehörigen der eigenen Art sei eine Spezialität des Menschen. Studien an Schimpansen belegen allerdings, dass wir auch in diesem Punkt nichts Besonderes sind. Im Kontakt mit benachbarten Schimpansengruppen töten die nächsten Verwandten des Menschen in gemeinschaftlich abgestimmten Aktionen gezielt Artgenossen aus konkurrierenden Sippen. Erstmals haben amerikanische Anthropologen nun auf solider Datenbasis das Motiv hinter diesem Verhalten ermittelt: Demnach morden die Menschenaffen Angehörige von Nachbargruppen, um das eigene Territorium auszudehnen und sich so neue Ressourcen zu erschließen, wie die Wissenschaftler in der Zeitschrift »Current Biology« (DOI: 10.1016/j.cub.2010.04.021) berichten.
Mehr als ein Jahrzehnt beobachteten drei Primatenforscher um John Mitani von der Universität von Michigan in Ann Arbor eine Schimpansenkolonie im Kibale Nationalpark ...
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