Einwürfe, Fußnoten

Fußball-WM (12)

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

WIE HABEN WIR Cannavaro geliebt! Er besaß nicht diese arrogante Behäbigkeit eines Luca Toni. Nicht die freche, fast ein wenig verschlagene Derbheit eines Camoranesi, nicht die schäumende Aufdringlichkeit von De Rossi, und folgenreiche Provokationen, wie Materazzi gegen Zidane, hat er sich auch verkniffen. Er wollte immer Fußball spielen, wie Fellini Filme drehte: clownesk und liebestoll, eine Mischung aus Masina und Mastroianni. Aber das wollte der italienische Fußball nie so richtig, der italienische Fußball ist eher Stein als Spiel; Fellini wäre zu viel Leichtfuß gewesen. Und so wurde Cannavaro – irgendwas muss man ja mit seinem Genie machen – wenigstens zum grandiosen Botschafter dessen, was er selber nie mochte: des Catenaccio, jener italienischen Erfindung großartiger Bollwerke vorm Tor, die in ihrer Fest...


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