Leben, in wachsenden Ringen

Moritzburg und Dresden: Dem Grafiker und Bildhauer Hans Georg Anniès zum 80.

Hans Georg Anniès: »Zeichen 16«, Doppelgrafik, Holztiefdruck, 1992
Hans Georg Anniès: »Zeichen 16«, Doppelgrafik, Holztiefdruck, 1992

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,/ die sich über die Dinge ziehn,/ Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,/ aber versuchen will ich ihn.« So heißt es in Rilkes »Großer Gesang der Bäume«, und der 2006 verstorbene Grafiker und Holzbildhauer Hans Georg Anniès hat diesen Gedichttitel einer seiner letzten Folgen von Holztiefdrucken zugrunde gelegt.

Im Käthe-Kollwitz-Haus in Moritzburg wie in der Dreikönigskirche Dresden werden jetzt zum 80. Geburtstag des Künstlers, der vier Jahrzehnte in der Wald-, Wiesen- und Teichlandschaft Moritzburgs lebte und sich immer als Außenseiter der Dresdner Kunstlandschaft fühlte, repräsentative Ausschnitte aus seinem Werk gezeigt.

Das ganze Schaffen Anniès' kreiste um den Baum. Gleichnishaft verkörpert dieser für uns den Kreislauf des Lebens, Geburt, Vergänglichkeit, Wachsen, Sein, Altern, Tod. Seine Holzskulpturen enthalten diese Sinngrenzen in ihrer Struktur, in ihren Lebenslinien. Sie s...


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