Ultimatum an die »Fabrik«

Hamburger Behörde knüpft Vergabe von Kultur-Fördermitteln an einschneidende Bedingungen

  • Birgit Gärtner, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Einst wurden in der »Fabrik« in Hamburg-Ottensen je nach politischer Lage Teile für den Schiffsbau oder Munition hergestellt. Heute gehört sie zu den kulturellen Wahrzeichen der Gegend – und als solches ist sie bedroht.

»Kultur für alle« ist seit 1971 das Motto der Hamburger »Fabrik«, des wohl ältesten und bekanntesten Kultur- und Kommunikationszentrum der Stadt. Dessen Ziel ist es laut Homepage, »Kunst und Kultur vom Sockel elitärer Unberührbarkeit herunterzuholen, sie greifbar und begreifbar zu machen«. Dieser Anspruch wird durch Stadtteil- und Jugendarbeit einerseits sowie durch ein breites Kulturangebot zu einigermaßen bezahlbaren Preisen andererseits umgesetzt.

Doch damit soll jetzt Schluss sein. Jedenfalls, wenn es nach dem Willen der Hamburger Behörde für Kultur, Sport und Medien (BKSM) geht. Die kleine Kulturoase soll in einen Kommerztempel verwandelt werden, den Geschäftsführer Horst Dietrich will man des Amtes entheben. Nur dann würden weiterhin Zuschüsse bewilligt, teilte die BKSM kürzlich schriftlich mit.

Knapp drei Millionen Euro Umsatz hat die »Fabrik« pro Jahr, davon 549 000 Euro Zuschüsse von der BKSM. Seit 1996 wurden die öffentlichen...


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