Senat will Einblick in Sozialfinanzen

  • Lesedauer: 1 Min.

(ND-Liebigt). Wie nun die Bosse der Treberhilfe ihre in der »Maserati-Affäre« bekannt gewordenen Edelkarossen eigentlich finanzierten, ist dem Sozialsenat Berlins immer noch nicht klar – »die Tiefenprüfungen laufen noch«, wie Sozialsenatorin Carola Bluhm (LINKE) am Dienstag erklärte.

Doch Konsequenzen aus eben jener Affäre sollen nun gezogen werden: Soziale Einrichtungen sollen ihre tatsächlichen Kosten offenlegen. Die Träger sollen sich unter anderem Einblick in die Personalkosten verschaffen können. Bislang müssten die Träger nur nachweisen, dass sie eine Leistung zum vereinbarten Preis erbringen, sagte Bluhm.

Die Personalkostenkontrolle ist ein wesentlicher Punkt, denn die Motivation, durch Löhne unter Tarif Geld zu sparen, fiele damit weg, hieß es. Vereine, die ihre Personalkosten nicht offenlegen, bekommen weniger Geld, kündigte Bluhm an. Künftig solle die öffentliche Hand Geschäftsunterlagen zu sehen bekommen, etwa zum Jahresabschluss, zur Personalausstattung und zur Bezahlung der Beschäftigten. Der rot-rote Senat hat dazu eine Bundesratsinitiative beschlossen, die eine Änderung des Sozialgesetzbuches 12 zum Ziel hat.

Auf der anderen Seite soll das Vertragsrecht der Sozialhilfe soweit geändert werden, dass Vertragsverletzungen besser sanktioniert werden können und dass »im Streitfall einheitlicher Rechtsschutz gewährleistet wird«, wie es im Antrag zur Änderung des SGB 12 heißt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal