Der Fluch des schwarzen Goldes

Kolumbien: Gefährlicher Bergbau in einer sterbenden Kohleregion

Kohle wird in Kolumbien en gros abgebaut. Nicht nur in den weltgrößten Kohleminen auf der Halbinsel Guajira, sondern auch nahe der Industriemetropole Medellín. Dort wurden kürzlich mehrere Dutzend Kumpel verschüttet – wieder einmal: Unfälle stehen in der Region auf der Tagesordnung.

»Die Mine von San Fernando de Amagá gehört zu den modernen, professionell arbeitenden Minen. Die Produktion ist weitgehend mechanisiert und es gibt Sicherheitsvorkehrungen. Dass es hier und nicht woanders passiert ist, ist nur ein Wunder«, erklärt Maurico Torre. Der Mitarbeiter einer kirchlichen Entwicklungsorganisation, die versucht, die weit verbreitete Kinderarbeit in der Region zu bekämpfen, kennt sich aus in Amagá. Die kleine Bergbaustadt vor den Toren von Medellín ist Mitte Juni erneut in die Schlagzeiten geraten, weil ein Minenschacht nach einer Explosion einstürzte. 73 Kumpel wurden verschüttet und starben. Die Bergarbeiter wurden – oftmals bis zur Unkenntlichkeit verkohlt – geborgen. Die Explosion war durch Methangas ausgelöst worden und hatte an mehreren Stellen für Einstürze gesorgt.

Die Mine von San Fernando gehört zu den großen in der Region. Rund 600 Bergleut...


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