Sterbende Krieger in Japans Schnee

Tokyo Ballet zeigte in der Deutschen Oper mit »The Kabuki« ein Meisterwerk von Maurice Béjart

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Haruo Goto und Mika Yoshioka vom Tokyo Ballet
Haruo Goto und Mika Yoshioka vom Tokyo Ballet

Die Geschichte soll sich um 1700 zugetragen haben, gilt heute als Nationalmythos. Nach dem Tod der »47 Ronin« entstanden Kabuki- und Bunraku-Versionen, aus dem populärsten Bunraku-Puppenspiel wurde das bis heute gespielte Kabuki-Bühnenstück. Zwei Verfilmungen, 1962 und 1994, machten die Story auch in Europa bekannt. Dass sich ein Kosmopolit wie Maurice Béjart, Asien-Fan und als Philosophensohn einer der meistgebildeten Choreografen seiner Zeit, von dem Gruselstoff inspirieren ließ, liegt nahe. Für das Tokyo Ballet entwarf er 1986 hieraus die Tanzversion »The Kabuki«. Für Japans renommierteste Ballett-Botschafter ihrerseits wurde sie auf weltweiten Tourneen zum Markenzeichen schlechthin. Auch weitere Stücke Béjarts gingen ins Repertoire der 1964 gegründeten, 85 Tänzer starken Truppe über. Dass »The Kabuki« nach wie vor faszinierend frisch wirkt, liegt nicht nur am steten Erneuerungsprozess innerhalb der Compagnie, sondern ebenso an Béja...


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