Prügel für den stolzen Adler

Das erdbebenzerstörte L'Aquila fühlt sich von Berlusconi verraten

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Aquila bedeutet Adler, aber die stolze Stadt in Mittelitalien, die im April 2009 durch ein Erdbeben zerstört wurde, befürchtet jetzt, dass sie nie wieder fliegen wird.

Trotz der propagandawirksamen Versprechungen von Ministerpräsident Silvio Berlusconi gleicht L'Aquila immer noch einem Schutthaufen. Dagegen wollten dieser Tage 5000 Einwohner in Rom protestieren, aber ihr Demonstrationszug wurde von der Polizei – angetreten inin Nahkampfausrüstung und mit Schlagstöcken – empfangen. Drei Personen wurden verletzt. Nun sind die Aquilaner erst recht verzweifelt, gedemütigt und wütend.

Sie waren mit schwarz-grünen Fahnen nach Rom gekommen: schwarz für die Trauer um die 309 Toten, die das Erdbeben gefordert hat, und grün als Farbe der Hoffnung. Sie wollten der italienischen Regierung und dem Parlament klar machen, dass sie sich absolut allein gelassen fühlen, dass die Versprechen, die man ihnen gemacht hatte, nicht eingelöst wurden. 32 000 der Menschen, die im April 2009 obdachlos wurden, leben immer noch in Hotels an der Adriaküste; und die anderen 30 000 wohnen jetzt zwar in kleinen Holzhäusche...


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