»Schwacher Aufschwung« in Osteuropa

Produktions- und Lohnangleichung an EU-Durchschnitt in immer weiterer Ferne

  • Hannes Hofbauer, Wien
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Einen »schwachen Aufschwung« prognostizierten jetzt die Experten des »Wiener Instituts für internationale Wirtschaftsvergleiche« (WIIW) für die Länder Südost- und Osteuropas in den kommenden zwölf Monaten anlässlich ihrer halbjährlichen Pressekonferenz in Wien. An den Euro gebundene Staaten haben es dabei wesentlich schwerer als solche, deren Wechselkurse flexibel gestaltet werden können.

Einen »Aufschwung auf halbes Vorkrisenniveau« hat der Ökonom Mario Holzer für die neuen EU-Mitglieder und für südosteuropäische Ökonomien errechnet. Dafür wären allerdings höhere Wachstumsraten im Exportsektor nötig. Diese hängen wiederum von der Aufnahmefähigkeit der EU-Zentrumsmärkte ab, allen voran dem Deutschlands. Indes prägen Exporteinbrüche von 20 bis 40 Prozent seit September 2008 das Bild. Euro-Länder wie die Slowakei und Slowenien oder die Staaten des Balkans, die auf fixen Wechselkursen zum Euro beharren, sehen sich einer Exportfalle gegenüber. Kostensenkung über Abwertung ist ihnen verwehrt, bleiben nur harsche Lohnkürzungen oder erhöhte Arbeitslosigkeit.

Beides sind direkte und statistisch sichtbare Folgen. Die Arbeitslosigkeit ist in zehn von 16 erfassten Staaten zweistellig, mit 32 Prozent hat Mazedonien vor Bosnien (24) und Lettland (17) die Nase vorn. Umgekehrt finden sich in jenen Ländern, die ihre lokalen Währungen ge...


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