Zu wenig Schatten und Blockierer für zu viel Sonne und Nazis

Das NPD-Festival »Rock für Deutschland« in Gera konnte nicht verhindert werden

  • Markus Drescher, Gera
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Leipzig, Jena, Köln, Dresden, Berlin – Städte, in denen Naziveranstaltungen erfolgreich mit Massenblockaden verhindert wurden. Der Grund dafür, dass sich Gera nach diesem Wochenende nicht in diese Aufzählung einreihen kann: Für erfolgreiche Blockaden fehlten die Massen.

Die Elster bot Erfrischung.
Die Elster bot Erfrischung.

»Es gibt noch Wasser!« Was für eine anziehende Durchsage an diesem brütend heißen Tag in Gera! Die von stundenlangen erfolglosen Blockadeversuchen in praller Sonne und zu wenig Schatten erschöpften Blockierer füllen noch einmal ihre Flaschen auf. Die Polizisten, die nicht weniger Sonne abbekommen haben und nun am Rand ebenfalls auf den Start der Abschlussdemonstration warten, drängen sich in kleinen Gruppen im Schatten von Bäumen und Büschen zusammen.

Aus den Lautsprecherwagen schallt Musik, eine Sambagruppe und Transparente formieren sich am Kopf des Zuges, dann setzt sich die Demonstration in Bewegung Richtung Innenstadt – vorbei auch an der »Spielwiese«, wo etwa 1000 Nazis mit Rechtsrock und NPD-Parolen beschallt werden. Im vergangenen Jahr hatten hier noch rund 4000 Rechte kaum behelligt gefeiert.

Bereits vom frühen Morgen an sitzen und stehen mehr als 1000 Menschen – aus Gera und angereist etwa aus Dresden, Leipzig, Jena...


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