Traumpässe aus Tiefen des Unterbewusstseins

Der Dichter Albert Ostermaier über Brecht, Bayern und Maiers Ball

ALBERT OSTERMAIER, Jahrgang 1967, ist Autor des Suhrkamp-Verlages, er schreibt Gedichte, Stücke und veröffentlichte den Roman »Zephyr«. Träger des Brecht-, Kleist- und Ernst-Toller-Preises.
ALBERT OSTERMAIER, Jahrgang 1967, ist Autor des Suhrkamp-Verlages, er schreibt Gedichte, Stücke und veröffentlichte den Roman »Zephyr«. Träger des Brecht-, Kleist- und Ernst-Toller-Preises.

ND: Albert Ostermaier, schauen Sie überhaupt noch gern Fußball? Oder arbeitet die Zeit auch bei Ihnen schon an der Altersmüdigkeit?
Oszermaier: Ich schaue und spiele bis zum letzten Augenblick. Mein Vorbild ist der Münchner Charles Schumann, der nicht nur Weltmeister der Barmänner ist, sondern auch noch mit 69 ein Torwart der Sonderklasse – mit Boxerreflexen.

Welches waren für Sie schönste und bitterste Szenen dieser Weltmeisterschaft?
Die schönste: Schweinsteigers maradonnesker Sololauf. Die bitterste: die unberechtigte zweite Gelbe für Müller. Da sah ich rot und schwarz zugleich.

Über Brecht schrieben Sie, seine Gedichte seien tanzbar, denn mit ihnen könne man die Zustände und den Stillstand zum Tanzen bringen. Hat Joachim Löw den Stillstand des deutschen Fußballs zum Tanzen gebracht?
Ja, er hat ihn tanzbar gemacht, aber leider konnte er nicht, als man den Deutschen auf die Füße stieg, den Schritt und die Tanzart wechseln.

Nach...




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