Kritik an Studie zur Jugendgewalt

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(epd). Der Migrationsrat Berlin und Brandenburg hat eine derzeit laufende Schülerbefragung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen zur Jugendgewalt scharf kritisiert. Die Studie versuche, eine Verbindung zwischen der ethnischen Herkunft der Jugendlichen und der Gewaltbereitschaft herzustellen, erklärte Vorstandssprecher Cosar Karadas am Donnerstag in Berlin. »Es wird verkannt, dass diese Jugendlichen größtenteils hier geboren und aufgewachsen sind.«

Insgesamt 5000 Gymnasiasten, Real- und Hauptschüler in Berlin will das Institut des Kriminologen Christian Pfeiffer zu ihrer Lebenssituation, Freizeitgestaltung und Gewalt befragen. Es sei aber »schlicht falsch, behaupten zu wollen, dass bestimmte Jugendliche mit ganz bestimmter ethnischer Herkunft wegen dieser Herkunft gewaltbereiter als andere Jugendliche sind«, erklärte der Migrationsrat weiter. »Die Studie ist aus datenschutzrechtlichen Gründen sehr fragwürdig, da die Eltern nicht darüber informiert wurden.« Darüber hinaus kritisierte der Migrationsrat diskriminierende Fragestellungen im Fragebogen, »die rassistische Bilder reproduzieren«.

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