Zentralasien bleibt ein Pulverfass

Beruhigung der Lage im kirgisischen Teil des Fergana-Tals nur oberflächlich

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Die blutigen Juni-Unruhen in Kirgistan haben eine Region ins Schlaglicht der Öffentlichkeit gerückt, die der Westen bisher weitgehend ignorierte: Zentralasien. Bundesaußenminister Guido Westerwelle verband seine Teilnahme am OSZE-Außenministertreffen in Kasachstan mit einem Besuch im benachbarten Kirgistan.

Die Tomaten sind so groß wie ein Yokohama-Kürbis, auch Aprikosen bringen es auf Rekordmaße. Dunkelrote Kirschen liegen neben den kernlosen und zuckersüßen Weintrauben. Die Vielfalt der Obst- und Gemüsemärkte im Fergana-Tal fasziniert jeden Fremden.

Das knapp 22 000 Quadratkilometer große Tal, das sich Kirgistan, Usbekistan und Tadshikistan teilen, ist eine der wenigen Oasen Zentralasiens und hat die größte Bevölkerungsdichte auf dem Gebiet der ehemaligen UdSSR. Jeder Fußbreit Boden ist bestellt. Seit über 3000 Jahren schießt in den Aryks – schmalen Bewässerungsgräben mit starkem Gefälle – Wasser durch die sonnensatte Landschaft, spendet Kühle, tränkt Gärten und Felder. Zwei Reisernten bringen die Dekhane – die sesshaften Bauern – jährlich ein. Baumwollpflanzungen dehnen sich bis zum Horizont, wo die vergletscherten Fünftausender des Tienschan in den Himmel wachsen. Sie schützen das Fergana-Tal vor den rauen Wind...


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