Vorstoß chilenischer Bischöfe löst Protest aus

Werden Menschenrechtsverbrecher begnadigt?

Die katholische Kirche in Chile spricht sich für eine Begnadigung von Menschenrechtsverbrechern aus. Am Mittwoch übergaben der Erzbischof von Santiago, Francisco Javier Errázuriz, und der Präsident der katholischen Bischofskonferenz, Alejandro Goic, an Staatspräsident Sebastián Piñera einen Vorschlag für Begnadigungen anlässlich der bevorstehenden Unabhängigkeitsfeiern.

Der Vorschlag der katholischen Kirche war seit Wochen erwartet worden. Er hatte schon vor seiner Veröffentlichung heftige Debatten ausgelöst. Denn auch ehemalige Militärs und Polizisten der Pinochet-Diktatur, »die eine Strafe wegen Verbrechen gegen die Menschenrechte während des Militärregimes verbüßen«, sollen begnadigt werden. Es seien nicht alle in gleichem Maße verantwortlich gewesen, deshalb gehe es nicht um »eine generelle Begnadigung, aber auch nicht um eine generelle Zurückweisung von Begnadigungen für verurteilte ehemalige Uniformierte«, heißt es in dem Papier. Unterzeichnet ist das Schreiben von allen Erzbischöfen des Landes.

Vor dem Präsidentenpalast protestierten Menschenrechtsgruppen gegen das Ansinnen der Bischöfe. »Es geht da...


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