Donau entzweit Rumänien und Ukraine

Streit um die Grenzziehung im Delta

  • Denis Grigorescu, Bukarest
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Grenzstreitigkeiten zwischen der Ukraine und Rumänien haben alle Zutaten, die man für einen ausgewachsenen internationalen Konflikt braucht. Erst kürzlich befasste die Regierung in Kiew die Europäische Union damit, obwohl man wenig Hoffnung hat, dass sich die EU in den Streit ihres Mitglieds Rumänien einmischt, das von einem »Sturm im Wasserglas« spricht.

Die Ukraine hat im Territorialstreit allenfalls Russland auf ihrer Seite. Im vergangenen Jahr hat Kiew zwar vor dem Haager Gerichtshof eine Klage auf Abtretung einiger Gebiete am Schwarzen Meer durch Rumänien verloren. Aber das Urteil wurde in der Ukraine als unfair empfunden und man verlagerte den Streit in das Donaudelta.

Dort sollte eigentlich Klarheit herrschen. Denn nach den von beiden Staaten unterzeichneten Dokumenten verläuft die Grenze in der Mitte des breiten Hauptarms der Donau zwischen der rumänischen Insel Babin und der ukrainischen Insel Maikan. Seit dem Frühjahr heißt es nun aus diplomatischen Quellen, Rumänien erhebe Ansprüche auf Maikan.

Anlass dafür ist die natürliche Verlagerung des Wasserflusses. Wegen der veränderten Strömung müssen Schiffe jetzt auf der u...


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