Bei Lebensmitteln hört das Vertrauen auf

Aktuelle Studie belegt tiefes Misstrauen der Verbraucher gegenüber der Ernährungsindustrie

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Weil die Lebensmittelkonzerne ihre Verpackungen nur unzureichend kennzeichnen, fühlen sich viele Konsumenten verunsichert. Jeder Zweite versteht die Angaben der Hersteller nicht.

Die Konzerne mussten ihre geballte Lobbyisten-Macht in Brüssel einsetzen, um die Einführung einer Lebensmittel-Ampel in Europa zu verhindern. Denn die Ernährungsindustrie hatte kein Interesse an einer leicht nachvollziehbaren Kennzeichnung ihrer Produkte. »Nestlé, Unilever & Co. verkaufen verfettete und überzuckerte Produkte und verschleiern dann den wahren Nährwertgehalt«, wie Thilo Bode von der Verbraucherorganisation foodwatch kritisiert. Eine Ampel-Kennzeichnung könnte hier schnell Abhilfe schaffen. Auf den ersten Blick könnte der Konsument so erkennen, wie viel Fett, Zucker und Salz das Produkt enthält. Denn deren jeweilige Anteile wären in einem solchen Ampelsystem farblich hinterlegt: Rot stünde für einen hohen, Gelb für einen mittleren, Grün für einen niedrigen Anteil.

Doch letztendlich setzte sich die Industrie gegen Verbraucherschützer, Ärzte und Bürger durch. Im Juni hat das Europaparlament die Einführung einer Ampel-Kenn...


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