Über den Wassern

Wer auf Erfurts romantischer Krämerbrücke wohnt, braucht auf jeden Fall gute Nerven

  • Antje Lauschner, dpa
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Oben Himmel, unten der Fluss. Dieses Wohngefühl genießen auf der Erfurter Krämerbrücke vor allem Künstler und Händler. Aber sie müssen auch die Widrigkeiten vertragen – vor allem die Enge und den Lärm.

Erfurt. Enge Treppen, niedrige Decken, kleine Zimmer und schiefe Wände, all das nimmt der Maler und Grafiker Egon Zimpel seit fast 40 Jahren gern in Kauf. Dafür lebt er in einer außergewöhnlichen Wohnlage. Das schmale Fachwerkhaus steht auf der im Jahr 1325 erbauten Krämerbrücke in Erfurt, der einzigen bebauten und bewohnten Brücke nördlich der Alpen.

Durch die geöffneten Sprossenfenster im »Haus zum bunten Löwen« dringt das Gemurmel der Touristen, die über den mit 32 Häusern beidseitig bebauten Flussübergang wandeln. Rund 125 Meter spannt er sich über die Gera. Kunst-, Antiquitäten- und Schmuckläden reihen sich an kleine Geschäfte mit eigenen Pralinen-Kreationen oder Weinen der Region. Selbst die berühmte Brücken-Schwester Ponte Vecchio im italienischen Florenz kann dieses Flair nicht bieten: Dort haben Juweliere das Monopol.

Teil der Via Regia

In den Wohnungen über den Läden ist für besonderen Komfort kein Platz. Aber den vermisst Zi...


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