Problem-Papst bekommt Asyl in Österreich

Eine Konstanzer Provinzposse um ein strittiges Kunstwerk und ihr vorläufiger Abschluss

  • Holger Reile, Konstanz
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Monatelang sorgte die Figur für erbitterten Streit: Das nackte Päpstlein des Bildhauers Peter Lenk im Konstanzer Bahnhof. Dann wurde sie entfernt, doch nun wird der Fall international.

Für viele war es eine ausgemachte Provinzposse, die sich da über Monate in Konstanz abspielte. Die Tourist Information Konstanz (TIK) hatte eine Skulptur des Bodmaner Bildhauers Peter Lenk in der neuen Mobilitätszentrale am Konstanzer Bahnhof ausgestellt. Das Original sitzt schon seit 17 Jahren auf der Hand der mächtigen »Imperia«, die die Konstanzer Hafeneinfahrt ziert und längst zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden ist.

TIK-Chef Norbert Henneberger war mächtig stolz, als Lenk einen Abguss des hutzligen Männleins im Konstanzer Bahnhofsgebäude aufstellte. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, machte der Künstler von Anfang an klar: »Das ist kein Papst, das ist ein Gaukler aus dem Mittelalter, der sich mit der Tiara schmückte und sich damals die Insignien geistlicher Macht angeeignet hat.« Die Bevölkerung nahm den päpstlichen Gaukler schmunzelnd an und manche kamen von weit her, um das »Päpstlein“, wie es fortan genan...


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