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Musiker

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Einen besonderen Ausblick genießt derzeit der Vorsitzende der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus Udo Wolf. Denn von seinem provisorischem Platz im 1. Stock des Landesparlaments bietet sich Wolf ein großes Schauspiel: Täglich bilden sich vor der Frida Kahlo-Exposition im Martin-Gropius-Bau immer neue Rekordschlangen. Es gibt sogar Leute, die preisen auf Schildern ihre Dienste für Geld an, in der Reihe stellvertretend anzustehen. Andere Händler wiederum bieten Getränke und Essen den Wartenden feil. Es gibt also immer was zu sehen. Absolut enervierend sei allerdings die monotone Straßenmusik, bei der über Stunden die ewig gleichen Stücke gespielt werden. Da hätte sich Wolf doch mehr kulturelle Abwechslung gewünscht.

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Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Frank Steffel – er war der unterlegene Spitzendkandidat der Union zur Abgeordnetenhauswahl 2001 – hatte am Donnerstag eine Schlange abzuarbeiten. Jedoch nur eine virtuelle: Steffel hielt zum ersten Mal eine Internet-Chat-Sprechstunde ab. 23 Bürger interessierten sich in der ersten Stunde für das Angebot, mit dem Steffel Leute ansprechen möchte, die nicht ins Büro kommen und ihn nicht auf der Straße oder in der Kneipe ansprechen. Auf die ND-Frage, was der Unterschied zwischen seinem Mandat im Abgeordnetenhaus und dem im Bundestag ist, ließ MdB Steffel wissen: »Gerade in meinem Thema der Wirtschafts- und Finanzpolitik spielt die Musik auf Bundesebene. Insofern kann ich heute mehr bewegen!« Da hat es ein anderer Berliner Straßenmusiker doch noch zu etwas gebracht.

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