Der Wettstreit um antike Schätze

Politik und Archäologie – Rivalen in der Wüste: Max Oppenheim und E.T. Lawrence

  • Ronald Sprafke
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.
Oppenheim vor der Großen Thronenden Göttin im Tell Halaf-Museum in Berlin, Juli 1930 Fotos: RuhrMuseum Essen/Buch
Oppenheim vor der Großen Thronenden Göttin im Tell Halaf-Museum in Berlin, Juli 1930 Fotos: RuhrMuseum Essen/Buch

»Preußen muss graben, damit wir nicht wieder einmal das Nachsehen haben.« Dies schrieb 1886 Adolf Erman, Direktor der Ägyptischen Abteilung der Berliner Museen, an den Althistoriker Eduard Meyer. Was steckte dahinter?

Deutschland hatte den Wettlauf um Einflusssphären, Kolonien und Märkte und damit auch um attraktive archäologische Grabungsorte gegen Großbritannien und Frankreich verloren. Briten und Franzosen gruben seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in Mesopotamien ganze Städte aus. Spektakuläre Funde kamen in den Louvre und ins British Museum. Damit konnte das 1871 gegründete deutsche Kaiserreich nicht aufwarten.

Reichskanzler Bismarck zeigte kein Interesse an Archäologie. Auf seine Hilfe konnten Ausgräber nicht rechnen. Dann aber gelang Carl Humann 1878 mit dem in Pergamon geborgenen Zeus-Altar die erste prestigeträchtige Akquisition für die Berliner Museen. Sein ertragreiches Unternehmen war ein erster deutscher Erfolg.

»Das große...


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