Brotdöschen und Fastfood-Clown

Mit der Präsenz von Unternehmen gehen die Verantwortlichen in Schulen und Kindergärten vielerorts verblüffend unkritisch um. Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren aufsehenerregende Gerichtsverfahren.

Mainz. Am Evangelischen Gymnasium in Bad Marienberg sind in letzter Zeit viele Angebote potenzieller Sponsoren auf dem Schreibtisch von Hartwig Scheidt gelandet. Teils stammen sie von offenkundig dubiosen Absendern. »Ich habe die alle abgelehnt«, sagt der Schulleiter. Scheidt kann sich seine Prinzipientreue leisten. Hinter dem Gymnasium steht ein finanzstarker Förderverein, und die hessen-nassauische Landeskirche lässt sich ihr Prestigeobjekt im Westerwald jährlich knapp eine Million Euro kosten. Andernorts sind kommerzielle Sponsoren oft die einzige Rettung, wenn ein neuer Chemieraum eingerichtet oder eine Sporthalle modernisiert werden soll.

Im pfälzischen Frankenthal erlaubte ein Schulleiter einer Werbeagentur, gegen Bezahlung eine Plakatwand auf dem Schulgelände zu installieren. »Er hat es wohl gut gemeint«, kommentiert eine Sprecherin der Schulaufsicht, die die Aktion stoppen ließ. Direkte Werbung an Schulen ist bundesweit mit Aus...