Freundesgeste des Zedernstaates

Palästinenser erhalten in Libanon erstmals Berufsfreiheit

  • Karin Leukefeld
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die fast 400 000 palästinensischen Flüchtlinge in Libanon können auf eine Besserung ihrer Lage hoffen. Das libanesische Parlament beschloss auf Initiative des Drusen-Führers Walid Dschumblatt ein Gesetz, das den Palästinensern erstmals seit 60 Jahren weitreichende Arbeitsrechte gewährt. Medien in Beirut sprachen am Mittwoch von einem Durchbruch.

Nach mehrfacher Vertagung und kontroversen Debatten hat das libanesische Parlament eine neue Gesetzesgrundlage für die palästinensischen Flüchtlinge geschaffen. Danach wird ihnen jetzt das Recht auf freie Berufswahl eingeräumt, was es für die rund 400 000 Palästinenser in Libanon bisher nicht gab. Als Bau- oder Erntearbeiter waren sie in Libanon geduldet, nun dürfen sie wie andere Ausländer in Libanon auch fast alle Berufe ausüben.

Verwehrt bleibt ihnen weiterhin das Praktizieren als Arzt oder Rechtsanwalt, auch zu Armee und Polizei haben sie keinen Zugang. Dafür hätten die Palästinenser nun auch Anspruch auf Leistungen der sozialen Sicherungssysteme, sagte ein Sprecher der Regierung.

Das Verhältnis der Libanesen zu den Palästinensern, die nach mehreren Kriegen, erstmals 1947/48, aus ihrer palästinensischen Heimat in den Zedernstaat kamen, ist bis heute angespannt. Viele machten die Palästinenser für den Ausbruch des Bürgerkriegs (1975...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.