Diamantenrausch auf den Marange-Feldern

Der staatliche Zugriff auf die Edelsteine verschafft der Regierung Mugabe in Simbabwe Luft

Das Thema »Blutdiamanten« war fast schon vergessen. Durch kontroverse Aussagen von Model Naomi Campbell und Filmstar Mia Farrow vor dem UN-Tribunal zu Sierra Leone sind sie wieder in aller Munde. Auch bei jüngsten spektakulären Diamantenverkäufen in Simbabwe stand dieser Begriff erneut im Raum.

Eine Auktion von Diamanten mit über 900 000 Karat in Simbabwes Hauptstadt Harare fand kürzlich weltweit Interesse. Neben Käufern u.a. aus Israel, Indien, Libanon und Russland interessierten sich auch Medien und Nichtregierungsorganisationen für die Auktion. Für Simbabwes prekäre ökonomische Lage war der erwartete Verkaufserlös von 1,5 Milliarden Dollar vielversprechend. Wären da nicht Fragen: Unter welchen Bedingungen wurden die Rohdiamanten gefördert, wer profitiert von ihrem Verkauf?

Nachdem Rebellengruppen in Afrika in den 1990er Jahren ihre Kriege durch illegalen Handel mit »Blutdiamanten« finanzierten, kontrolliert und zertifiziert seit 2003 der internationale, von den Vereinten Nationen gestützte »Kimberley-Prozess« von über 70 Ländern die Herkunft von Rohdiamanten. Vor wenigen Jahren wurden unweit Mutare im Osten Simbabwes die größten Diamanten-Vorkommen im südlichen Afrika seit über 100 Jahren entdeckt. Der Ansturm von 10 000 Di...


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