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Sorgen bei den traditionellen Fehlstartern

Nach dem 1:3 gegen Dortmund hofft der Tabellenletzte Stuttgart auf Verstärkung durch Camoranesi

  • Elmar Dreher, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Trotz des traditionell schwachen Saisonstarts: So erschreckend hat sich der VfB Stuttgart selten präsentiert. Egal ob DFB-Pokal, Europa League oder nun Fußball-Bundesliga: Das Team von Trainer Christian Gross zeigte sich bei allen bisherigen sieben Auftritten gegen zumeist schwächer eingestufte Gegner hilflos, ideenlos und leblos. Nach dem desolaten 1:3 (0:3) gegen Borussia Dortmund herrscht beim Tabellenletzten Alarm. »Es gibt nichts zu beschönigen«, räumte der Coach ein.

Sportdirektor Fredi Bobic sprach nach der missratenen Heimpremiere von »einer indiskutablen ersten Halbzeit« und einer »schwierigen Phase«, der sich der VfB nun stellen müsse. »Wir müssen zusammenrücken und in Freiburg anders auftreten.« Zwei Wochen bleiben den Stuttgartern Zeit, um für das brisante badisch-württembergische Prestigeduell die gröbsten Fehler abzustellen.

Für mehr Schwung, Ordnung und Kampfgeist soll Ex-Weltmeister Mauro Camoranesi von Juventus Turin sorgen. Die Verpflichtung des 33 Jahre alten italienischen Nationalspielers ist praktisch perfekt, verzögert sich aber wohl auf den heutigen Dienstag. »Die Verhandlungen mit Camoranesi und Juventus Turin laufen«, sagte ein VfB-Sprecher. »Ziel ist, dass er am Dienstag zur sportärztlichen Untersuchung kommt.«

Für einen weiteren, eigentlich dringend benötigten Zugang fehlt wohl trotz der Millioneneinnahmen aus dem Verkauf von Sami Khedira das Geld. »Ich kann nicht auf die Königstraße gehen und sammeln«, sagte der Sportdirektor. Zudem habe er »keine Lust auf Masse oder Panikkäufe«.

Zu Hoffnung, dass die Stuttgarter schnell an die überzeugenden Leistungen aus ihrer Super-Rückrunde der vergangenen Saison anknüpfen können, besteht auch nach dem Camoranesi-Coup kein Anlass. Die Mängel sind zu zahlreich und zu gravierend, als dass sich die Qualität innerhalb weniger Wochen entscheidend steigern ließe. Jeder Mannschaftsteil ist bislang weit unter Normalform geblieben. Hinzu kommt Verletzungspech, das zu ständigem Improvisieren zwingt. Gross, der sich ebenfalls Fehlentscheidungen bei Aufstellung und taktischer Ausrichtung vorhalten lassen muss, weiß offensichtlich spätestens nach der Vorführung durch die Borussen, dass es an allen Ecken und Enden hakt. »Ich will die Niederlage nicht an einem Spieler oder Mannschaftsteil festmachen«, sagte der Schweizer. »Wir müssen uns wieder auf das ganz Wesentliche konzentrieren.«

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