Das Haus wird zur Maschine

Eine Retrospektive des Architekten und Werkkünstlers Joseph Maria Olbrich im Leopold Museum Wien

  • Gert Claußnitzer
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.
Ein außergewöhnliches Ausstellungsgebäude des Architekten Joseph Maria Olbrich – das erste in Mitteleuropa übrigens, das ausschließlich moderne Kunst zeigte: Wiener Secessionsgebäude, seitliche Ansicht, 1897/98 © Städtische Kunstsammlung Darmstadt, Institut Mathildenhöhe,
Ein außergewöhnliches Ausstellungsgebäude des Architekten Joseph Maria Olbrich – das erste in Mitteleuropa übrigens, das ausschließlich moderne Kunst zeigte: Wiener Secessionsgebäude, seitliche Ansicht, 1897/98 © Städtische Kunstsammlung Darmstadt, Institut Mathildenhöhe,

Kein Gebäude hat das Recht, errichtet zu werden, das nicht die Auswirkung einer Idee, nicht die praktische Darlegung von etwas Grundsätzlichem ist.« Dieser apodiktische Satz stammt von keinem Geringeren als von dem großen US-amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright. Seine Bauwerke wurden Marksteine der amerikanischen Architektur. Es ist die wahre Funktion der Architektur, den Bedürfnissen des Volkes zu entsprechen.

Eine solche Auffassung teilt wohl auch der aus Troppau, dem heutigen Opava, in Nordmähren stammende Joseph Maria Olbrich (1867–1908). »Die Kunst kennt nur einen Herrn – das Bedürfnis«, verkündet einer seiner wichtigsten Mentoren, der Erbauer der Wiener Stadtbahn, Otto Wagner. Da sind sie eng beieinander, Frank Lloyd Wright in Amerika, Otto Wagner, Joseph Maria Olbrich in Wien. Der Kreis ließe sich ohne Weiteres vervollständigen. Es handelt sich um eine Architektengilde, die konzeptionell und nicht stilistisch...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.