Alter Geist der Frontstadt lebt

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(dpa). Nach 20 Jahren deutscher Einheit empfinden sich laut einer Studie Ost- und Westdeutsche noch nicht als ein Volk. Am deutlichsten spiegelt sich das nach Einschätzung des Leiters des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität, Klaus Schroeder, in Berlin. Als einen wesentlichen Grund führte der Zeithistoriker am Montag bei der Vorstellung seiner Studien dazu die lange Teilung an. »Das ist der alte Frontstadtgeist, der sich weder in Ost noch in West bisher aufgelöst hat.«

Im Ost- wie im Westteil Berlins hätten sich auch viele der alten Milieus erhalten. Hier hätten die geistigen wie ökonomischen Eliten gesessen. Bürger beider Stadthälften seien noch zu sehr auf die Vergangenheit bezogen, weshalb Vorurteile mit Vorliebe gepflegt würden, sagte Schroeder. Bisher seien die Menschen kaum bereit, das vereinigte Deutschland wie Berlin als gemeinsames Projekt anzunehmen.

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