Afghanistan-Einsatz: Polizisten fordern Parlamentskontrolle

Gefährlicher Job im Kriegsgebiet – doch die Bundesregierung redet die Bedrohung klein

Die Grenzen zwischen Militär und Polizei werden bei Auslandseinsätzen immer fließender. Deutschland hat derzeit 344 Polizisten allein für bi- oder multilaterale Missionen abgestellt. Einige finden in Kriegs- und Krisengebieten statt.

Ein Pfarrer in den USA hat dafür gesorgt, dass ein EU-Experte in Brüssel behauptet: Die Polizei in Afghanistan ist besser als ihr Ruf. Das zeigten die massiven Einsätze der afghanischen Ordnungsmacht gegen Demonstranten, die sich über ein Vorhaben des US-Geistlichen Terry Jones erregten. Der hatte hatte sich in die Weltmedien gedrängt mit der Ankündigung, den Koran zu verbrennen.

Die Gefahr ist groß, dass man den Einsatz der Polizei als einen Erfolg der westlichen Polizeischulung wertet. An der ist so einiges zu kritisieren. Vor allem die ungenügende Ausbildung. Nach nur 14-wöchigem Drill schickt man junge Männer in Auseinandersetzungen, denen sie nicht gewachsen sind. Am vergangenen Wochenende wurden gerade wieder 450 Mann in den Dienst verabschiedet, gedrillt von einem italienischen Carabinieri-Oberst.

Deutsche Polizeiausbilder sind seit acht Jahren in Afghanistan tätig. In der ersten Jahreshälfte war die Anzahl der deutschen Kräfte no...


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