Kuba probt den schlanken Staat

Eine Million Staatsangestellte sollen im Privatsektor ihr Auskommen finden

Die Richtung der Ende Juli von Staats- und Regierungschef Raúl Castro angekündigten Wirtschaftsreformen wird deutlicher: Der Staatssektor wird zugunsten des Privatsektors erheblich verschlankt. Dafür müssen sich eine Million Staatsbedienstete auf Jobsuche begeben.

Die Zentrale der Arbeiter Kubas (CTC), der Gewerkschaftsverband, erfüllte am Montagabend ihre Pflicht als Transmissionsriemen. In einer Ankündigung, die sich unkommentiert auch auf der Website der Tageszeitung »Granma« findet, teilt sie die Pläne der kubanischen Regierung zur »Konsolidierung der erreichten Errungenschaften« mit: »Entsprechend dem Prozess der Aktualisierung des ökonomischen Modells und den Projektionen für die Wirtschaft in der Periode 2011-2015, ist in den Richtlinien für das kommende Jahr vorgesehen, die Zahl der im Staatssektor Beschäftigten um 500 000 zu senken und parallel dazu die Beschäftigtenzahl im nichtstaatlichen Sektor aufzustocken.« Den 500 000 zuerst auf der Streichliste Stehenden wird laut »BBC Mundo« eine Stelle in Sektoren mit Arbeitermangel wie Landwirtschaft, Bauwirtschaft, als Lehrer, Polizist oder Industriearbeiter angeboten.

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