Stichwahl in Guinea erneut verschoben

Endgültiger Wahltermin noch unklar

  • Lesedauer: 2 Min.

Nairobi/Conakry (epd/ND). Die Stichwahl um das Präsidentenamt in Guinea ist zum zweiten Mal verschoben worden. Die organisatorischen Voraussetzungen für die Wahl, die am Sonntag stattfinden sollte, seien nicht erfüllt, erklärte der Sprecher der Nationalen Wahlkommission, Thierno Ceydou Bayo, am Mittwochabend in der Hauptstadt Conakry. Unter anderem fehlten mehr als eine halbe Million Wahlzettel. Die Wahlkommission brauche für die Vorbereitung noch mindestens zwei Wochen. Über einen neuen Wahltermin sollte noch am Donnerstag beraten werden.

In einer Fernsehansprache bedauerte der Chef der seit Ende 2008 regierenden Militärregierung, Sékouba Konaté, die Verschiebung der Abstimmung. Zuvor hatte er wiederholt versichert, Guineas Armee werde sich jedem Wahlsieger unterordnen.

In der Stichwahl stehen sich der ehemalige Premierminister Cellou Dalein Diallo, der im ersten Wahlgang 44 Prozent der Stimmen erreicht hatte, und der mit 18 Prozent zweitplatzierte Oppositionelle Alpha Condé gegenüber. Anhänger beider Kandidaten hatten sich am vergangenen Wochenende Auseinandersetzungen geliefert. Dabei waren mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen und dutzende verletzt worden.

Die Ausschreitungen haben auch einen ethnischen Hintergrund. Diallo gehört zu den Peul (Fulani), der stärksten Bevölkerungsgruppe, die noch nie einen Präsidenten gestellt hat. Condé ist wie viele der Putschisten Malinke. Die herrschende Militärregierung hatte sich nach dem Tod des Autokraten Lansana Conté Ende 2008 an die Macht geputscht und einen raschen Übergang zur Demokratie versprochen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal