Vom Buchhalter zum Flaschensammler

Gerd M. hatte ein geregeltes Leben – ein Schicksalsschlag änderte plötzlich alles

Gerd M. ist früh unterwegs. Akribisch werden die Mülleimer und das Gebüsch des Kreuzbergs von dem schlanken 49-jährigen Mann nach weggeworfenen Pfandflaschen abgesucht. Nach rund einer Stunde ist die Tour beendet. Am Lenker seines Fahrrads hängen links und rechts zwei Plastiktüten, gefüllt mit leeren Pfandflaschen. Auch der Korb auf dem Gepäckträger ist voll beladen. Der Weg zum Viktoriapark in Kreuzberg hat sich ausgezahlt. Zehn bis zwölf Euro werden bestimmt zusammenkommen.

»Komisch, ich hätte nie gedacht, dass ich mal hierzu gezwungen sein würde«, sagt Gerd und lächelt. Denn vor drei Jahren hatte es noch ganz anders ausgesehen. Als Buchhalter in einem Berliner Steuerbüro hatte er eine scheinbar sichere Stelle. Das Einkommen reichte zum Leben, er besaß ein kleines Auto und mit dem Nebenverdienst seiner Frau kamen die beiden gut zurecht. Doch dann geschah es. An einem Mittwoch im August 2007 kam Ge...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.