Mit 'nem Sack Salz zum Papst

Stippvisite bei Africo in den Salinen von Cervia in der Emilia Romagna

Mit einer Art Schrubber trennt Africo das Salz vom Wasser.
Mit einer Art Schrubber trennt Africo das Salz vom Wasser.

Erbarmungslos brennt die Sonne vom Himmel. Genau so mag es Africo Ridolfi, denn ohne seine beste Mitarbeiterin wäre er ziemlich aufgeschmissen. Gut gelaunt greift sich der 75-Jährige eine Art borstenlosen Holzschrubber und vollendet Klärchens Werk. Strich für Strich »kehrt« er von der Oberfläche der Becken, was sie an Vorarbeit geleistet hat: Grobe, glänzende weiße Kristalle, das beste Salz Italiens und das einzige landesweit, das noch von Hand geschöpft wird.

Schon als Kind half Africo seinen Eltern, das weiße Gold von Cervia, einem kleinen Ort in der Emilia Romagna zu ernten, das »Salz der Päpste«. Denen nämlich gehörten die Salinen seit 1440, als Pietro Barbo, später Papst Paul II., Bischof von Cervia wurde. Seit er in den Vatikan einzog, ließ er sich das Salz aus den heimischen Salinen nach Rom schicken. 430 Jahre lang, bis zur Einheit Italiens 1870, taten es ihm seine Nachfolger gleich. Erst als vor sieben Jahren die Gemeinde Cerv...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.