Riskante Boni

Politischer Streit um Prämienzahlungen für Banker verwischt die Ursachen der Krise

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

»Boni für Banker« – kein Streitthema sorgt seit dem Beginn der Bankenkrise für mehr öffentliche Aufgeregtheit. Diese Boni-Debatte lenke von den eigentlichen Ursachen der Finanzkrise ab, mahnt Rudolf Hickel.

Hohe Bonuszahlungen gelten Vielen als einer der Hauptgründe der Krise. Hochgradige Super-Boni hatten kurzfristige Börsenerfolge lange Zeit üppig belohnt und förderten so die Risikoneigung der Manager. Daher versucht die Bundesregierung seit Längerem, den Bonus-Boom einzuhegen: Ende 2008 wurden Managergehälter begrenzt, 2009 folgten Regeln für Vorstandsbezüge und seit Ende Juli ist das »Gesetz für strengere Vergütungsregeln in Banken und Versicherungen« in Kraft. Der aktuelle HRE-Skandal um 25 Millionen Boni stellt das Gesetz jedoch schon wieder an den Pranger.

Auch in der G20-Gruppe wurden Richtlinien erlassen, um Boni einzuschränken. Daraufhin haben elf deutsche Banken und Versicherungen – nicht die HRE – sich selbst dazu verpflichtet, auf exzessive Bonuszahlungen zu verzichten. In der EU tritt zudem 2011 eine Regelung in Kraft, wonach Boni »in einem angemessenen Verhältnis zum Gehalt stehen« müssen. Fachanwälte erkennen u...


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