»Lindgren« der DDR

Benno Pludra zum 85. Geburtstag

  • Katrin Pieper
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Von einem Kollegen, der wohlwollend auch Kinderbücher, z. B. die von Pludra, las, wurde er einmal gefragt, ob er nicht die »geistige Anerkennung« unter den Literaten vermissen würde. Dass er so gezielt darüber nicht nachgedacht habe, antwortete er, und das Fehlen jener Anerkennung eher auf die frühen Kinderbücher zurückgeführt habe. Denn es dauerte doch ein Weilchen, ehe aus langweiliger Didaktik (»… wir wollten die Leser bessern und haben unsere Helden gebessert …«) in der DDR jene Erzählkunst für Kinder entstand, die weit in die Welt hinaus reichte. Und es dauerte, bis sich das herumgesprochen hatte, »auch bis dorthin, wo geistige Anerkennung von Berufskollegen formuliert wird«.

Pludra zitierte gern jene von seinem Verleger Fred Rodrian beschriebene Episode, in der Johannes R. Becher und Alexander Abusch mit einiger Nachsicht Luwig Renn zur Auszeichnung für eines seiner Kinderbücher gratulierten. Renn dankte höflich-streng...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.