Auf Kollisionskurs

Berlusconi beleidigt Juden, Frauen, Katholiken

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Nachdem der italienische Ministerpräsident und Senator Ciarrapico innerhalb kürzester Zeit Juden, Frauen und Katholiken kränkten, reagiert vor allem der Vatikan empört.

Man ist von Silvio Berlusconi und seinen Gefolgsleuten viel gewohnt, und Absurdes und Obszönes gehen in den Medien und in der italienischen Gesellschaft oft unter. Aber wenn der Ministerpräsident innerhalb weniger Stunden Juden, Katholiken und Frauen beleidigt, schlagen auch in Italien die Wellen hoch.

Den Anfang machte Senator Giuseppe Ciarrapico während einer Parlamentsdebatte. Der Unternehmer mit neofaschistischer Vergangenheit, der in den Listen von Berlusconis »Volk der Freiheit« gewählt wurde, ergriff während der Vertrauensabstimmung das Wort und beschimpfte den »Verräter« Gianfranco Fini, der die Partei und die Regierung in Schwierigkeiten gebracht, hat als »Judenfreund«. Er solle doch gleich seine neue Partei gründen und allen Mitgliedern das jüdische Käppi aufsetzen. Weder Berlusconi noch der Senator, der in Vertretung von Präsident Renato Schifani die Versammlung leitete, hielt es für nötig einzugreifen. Eine Distanzierung von...


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