Giftschlamm ergießt sich jetzt in die Donau

Ungarn spricht von menschlichem Versagen, Umweltschützer kritisieren lasche EU-Vorschriften

Die Giftkatastrophe in Ungarn weitet sich aus: Der Rotschlamm aus einem Aluminiumwerk nahe dem westungarischen Kolontar hat die Donau erreicht und bedroht so das Ökosystem des zweitlängsten Flusses Europas.

Die Donau berührt – nachdem sie in Ungarn angelangt ist – Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, Moldova und die Ukraine, bevor sie im Schwarzen Meer mündet. Normalerweise liege ihr pH-Wert im ungarischen Abschnitt bei acht. Am Donnerstagfrüh hätten jedoch offizielle Messungen bereits pH-Werte um neun ergeben. Doch der ungarische Katastrophenschutz versuchte zu beruhigen. Die laugenhaltige Brühe sei durch den Zusatz von Gips in das Flüsschen Marcal – das ist das zuerst betroffene Gewässer in der Region – bereits vor der Einmündung in die Raab so neutralisiert worden, dass sie für die Donau kaum noch gefährlich ist, berichtete die ungarische Nachrichtenagentur MTI.

Umweltschützer kritisieren die Beschwichtigungspolitik der Offiziellen. Die Marcal sei bereits »ökologisch tot«, die ökologische Katastrophe »beispiellos in der ungarischen Geschichte«, sagt der World Wi...


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