Ehrenamtliche Ein-Euro-Jobber

Neuköllner Projekt macht Kirchen für Sozialabbau und Entsolidarisierung mitverantwortlich

»Gibt's hier was umsonst, oder was?« Die Erwerbslose vor der Martin-Luther-Kirchengemeinde, Fuldastraße Ecke Sonnenallee, macht große Augen. Kein Wunder: Wann gab es für die dreißig Meter lange Schlange der um Essensmarken Anstehenden schon mal Sekt?

Der kommt von einer knapp 30-köpfigen Gruppe, die gerade einen politischen Spaziergang durch Neukölln macht, Motto: »Wir besuchen die Beschäftigungsindustrie.« Dabei sollen die Profiteure der staatlichen Hin- und Herverwaltung der Erwerbslosen aufgezeigt werden, die als Beschäftigungsträger Arbeitsmaßnahmen anbieten und dafür Pauschalen für Sachausgaben einstreichen. Der Sekt dient der demonstrativen Kritik an der staatlichen Streichung des Arbeitslosengeldanteils für Alkohol. Drinnen im Kirchensaal erklärt die ehrenamtliche Organisatorin der Lebensmittelverteilung die Struktur hinter dem Projekt. Fast alle 40 involvierten Personen seien ehrenamtlich tätig. Doch bei Befragen einer der Helfe...


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