Rutschen Blinde in die Armut?

Annegret Walter über Blindengeldkürzung in Schleswig-Holstein / Die 69-jährige ist Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Schleswig-Holstein

ND: Die schwarz-gelbe Regierung in Schleswig-Holstein bekennt sich inbrünstig zur Inklusion. Passt es da, dass sie das Blindengeld von 400 Euro auf 200 Euro monatlich zusammenstreichen will?
Walter: Die geplante Maßnahme hat nichts mit gesellschaftlicher Teilhabe und Einbindung zu tun, sondern wir Blinden werden ausgegrenzt.

Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) begründete die Kürzungsabsicht in einem Interview damit, dass das Blindengeld einen Vorteil gegenüber anderen Behindertengruppen darstelle.
Diese Worte des Ministerpräsidenten haben uns sehr schmerzlich berührt. Dazu muss man wissen, dass unserem Personenkreis keine Pflegestufe gewährt wird, obwohl die Hilfsbedürftigkeit der Stufe II entsprechen würde.

An die Gesellschaft geht der Appell, angesichts der angespannten Haushaltslage Opfer zu bringen. Wollen die Blinden und Sehbehinderten sich da entziehen?
Wir haben uns diesbezüglich zu jedem Zeitpunkt kooperativ gezeigt....



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