»Es lebe Chile, verdammte Scheiße!«

Die Bergung der 33 chilenischen Bergleute aus der Mine San José begann gegen Mitternacht / Im Stundentakt erblicken die Kumpel nach Monaten der Dunkelheit wieder das Tageslicht

  • Jürgen Vogt, Buenos Aires
  • Lesedauer: ca. 7.5 Min.

In Chile ist die Bergung der 33 verschütteten Kumpel erfolgreich angelaufen. Im Stundentakt werden seit Mittwochnacht (Ortszeit) die Bergleute in einer Rettungskapsel nach oben gezogen. Die 33 waren seit dem 5. August in der Gold- und Kupfermine San José in der Atacama-Wüste unter Tage eingeschlossen.

Kurz vor Mitternacht war Florencio Avalos als Erster in die Rettungskapsel «Phönix 2« gestiegen. Genau 16 Minuten dauerte seine Fahrt durch den 622 Meter tiefen Schacht. Um 0.11 Uhr wurde er am Mittwoch aus dem Schacht gezogen. Ruhig und gefasst stieg der 31-Jährige aus der Kapsel. Er umarmte seinen Sohn, seine Frau und dann den chilenischen Staatspräsidenten Sebastian Piñera.

Wesentlich ausgelassener und lautstärker ging es bei der Ankunft des zweiten Bergmanns zu. Mario Sepúlveda rief schon aus der Tiefe seiner Frau zu, dass er jetzt nach Hause komme. Mit einem kräftigen »Viva Chile, mierda!« (»Es lebe Chile, verdammte Scheiße!«) ließ er sich um genau 1.09 Uhr aus dem Schacht ziehen. Der als »Journalist der Bergleute« bereits weltweit bekannte Elektriker umarmte zunächst seine Frau und dann alle, die er vorfand. Fast hätte er vor Freude den Präsidenten übersehen.

Planung bis ins letzte Detail

Später übte er sich in Bescheidenheit. Er...


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