Ertrunken im Meer der Traurigkeit

Wiedergelesen: Christa Wolfs »Christa T.«

Blick zurück auf ein Buch, das vor gut 40 Jahren in der DDR für Aufregung sorgte, ein Blick entlang der Spur der Schmerzen, die Christa Wolf in ihrer »Stadt der Engel« verfolgte. Funktioniert das »Nachdenken über Christa T.« heute noch, das Nach-Denken über einen gescheiterten Versuch der Selbstverwirklichung? Zweifel sind unbegründet.

»Christa T.« ist ein Buch mit Vorgeschichte. Nach dem berüchtigten Kulturplenum im Dezember 1965 stürzte Christa Wolf in eine Depression. Es war, als wären ihr »die Hände weggeschlagen« worden, wie sie ihre Ich-Erzählerin in »Stadt der Engel« erfahren lässt. Im Januar 1966 begann Christa Wolf die Arbeit am Roman. Sie bezog dabei auch Tagebücher, Briefe ihrer Freundin Christa Tabbert-Gebauer ein, die 1963, im Alter von 36 Jahren, gestorben war. Mit Christa T. schuf sie sich eine Schwester im Geiste: über sie konnte Christa Wolf wieder zu sich selber finden: »daß ich nur schreibend über die Dinge komme!«, s...


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