»Armut ist kein schickes Thema«

Verband beklagt Ignoranz in Sachsens Politik

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Sachsens Wohlfahrtsverbände klären in einem Bericht darüber auf, wie viele Menschen auf soziale Betreuung angewiesen sind – und warnen die Staatsregierung eindringlich, nur dem Diktat der Ökonomie zu folgen.

Als der Chiphersteller Qimonda in Dresden voriges Jahr in die Pleite gerutscht war, wurden am Werkszaun Hunderte Fotos von Beschäftigten aufgehängt. Ihre Botschaft: Hier geht es nicht nur um eine abstrakte Zahl von Jobs, sondern um Menschen. Vielleicht, sagt Matthias Mitzscherlich, Direktor der Caritas in Dresden und Meißen, müsste man eine ähnliche Aktion auch mit Fotos von einigen der offiziell 1182 Wohnungslosen im Freistaat organisieren: »Auch da geht es ja nicht nur um Statistiken, sondern Menschen mit Ansprüchen.«

Hoffen auf Einsicht

Dass sozial Bedürftige berechtigte Ansprüche an die Gesellschaft haben, denen diese gerecht werden muss, ist eine Grundaussage des Wohlfahrtsberichtes, den Verbände aus diesem Bereich gestern in Dresden vorlegten. Er kommt zu einem äußerst sensiblen Zeitpunkt. Noch bis Dezember wird im sächsischen Landtag der Etat für 2011/12 beraten, der gravierende Einschnitte gerade im Sozialbereich vorsieht. Bera...


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