Das Ende der Selbstverwaltung

Immer mehr Pflichtaufgaben schränken den Spielraum der Kommunen ein. Zum Beispiel in Essen

  • Henning Engelage, epd
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Allein die Sozialausgaben der Kommunen haben sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt und liegen bei 42 Milliarden Euro. Dennoch bleiben immer mehr freiwillige Projekte auf der Strecke. In Essen ist jetzt die Drogenhilfe bedroht.

Frankfurt am Main. Kürzlich wurde Klaus Hucke von einem Brief des Kämmerers der Stadt Essen überrascht. Rund 650 000 Euro solle die Suchthilfe Direkt, die größte Suchthilfe in Essen, in den kommenden Jahren einsparen. »Dann ist der Drogenbereich platt«, sagt Geschäftsführer Hucke. Die Einsparungen bedeuten wahrscheinlich einen Abbau von 12,5 Stellen. Auch wenn die Steuereinnahmen nach den neuesten Schätzungen wieder zunehmen: In vielen Kommunen herrscht weiterhin der Rotstift.

Dabei könnte die Drogenhilfe als eines der Vorzeigeprojekte der Stadt gelten. Im Europaparlament wurde die Einrichtung als beispielhaft für Deutschland vorgestellt. Doch die Drogenhilfe hat nur eine schwache Lobby. »Für diese Arbeit spendet man nicht gerne«, sagt Hucke. Gerade solche Projekte sind deshalb auf öffentliche Zuschüsse angewiesen. Doch von den einst 1,9 Millionen Euro wird im kommenden Jahr ein Drittel gestrichen.

»Das ist uns auch unangenehm«, sagt d...


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