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Wären alle Zettel so kurz wie der von Schabowski am 9. November 1989 – die Welt wäre überschaubarer und plausibler. Leider werden sie immer länger: Wunschzettel, Wahlzettel, Speisezettel, Kassenzettel ... Und vor allem Beipackzettel, die nicht nur immer umfangreicher, sondern vor allem immer unverständlicher werden. Was man natürlich auch relativ betrachten kann: Die Bildung des Volkes, die es ja ohnehin nicht immer leicht hat, kann einfach nicht Schritt halten mit der Rasanz der Beipackzettel-Entwicklung. Eine Frage der Evolution. Wahrscheinlich wird der Mensch irgendwann von den Beipackzetteln verdrängt. Bis es so weit ist, verdrängt er sie – mental. Weil ihr Inhalt ohnehin nicht zu raffen ist. Von hundert Beipackzetteln bewerteten Tester jetzt gerade einmal vier als »sehr gut verständlich«. Immerhin handelte es sich um die hundert meistverkauften Medikamente in Deutschland. Bleibt die Frage, ob sie das trotz unverständlicher Begleittexte sind – oder gerade deshalb. ibo

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