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Naziterror im linken Kiez

  • Lesedauer: 2 Min.

(ND-Meyer). Vermutlich Nazis haben in der Nacht zu Mittwoch mehrere Attacken auf linke Läden und Wohnhäuser begangen. Auf den Infoladen »M 99« in der Manteuffelstraße in Kreuzberg wurde ein Brandanschlag verübt. Das Feuer griff nach Polizeiangaben auf das Wohnhaus, in dem sich der Laden befindet, über und zerstörte mehrere Fensterscheiben. Auch die Auslage des Ladens wurde zerstört. Beim Antifaladen »Red Stuff« in der Waldemarstraße beschädigten Unbekannte das Schloss und sprühten rechte Symbole an die Jalousie. Zudem haben Unbekannte nach Polizeiangaben den Schaukasten eines Jugendzentrums in der Neuköllner Reuterstraße mit rechten Symbolen beschmiert. In allen Fällen ermittelt der polizeiliche Staatsschutz. In Neukölln schrieben die Täter eine direkte Drohung mit dem Namen eines vermeintlich dort wohnenden Antifaschisten an ein Haus. Das bestätigte Lars Laumeyer, Sprecher der Antifaschistischen Linken Berlin, auf Anfrage.

In Kreuzberg geschah nach ND-Informationen eine weitere Aktion: Im Flur eines Hauses, in dem nach Meinung der Nazis eine Antifaschistin wohnt, hinterließen sie »Antifahure ... (Name). 9 mm für Zecken! Letzte Warnung!« im Hausflur. Name und Adresse dürften aus einem Prozess bekannt sein, als Nazis eine Frau zu Unrecht vor Gericht zogen.

Unterschrieben waren die Schmierereien in bzw. an den Wohnhäusern mit »ANB Terrorcrew«, umgeben von zwei Keltenkreuzen. »ANB« bedeutet »Autonome Nationalisten Berlin«. Dabei dürfte es sich vermutlich um ein Netzwerk von militanten Neonazis handeln, die in der Vergangenheit bereits Anschläge auf linke Einrichtungen durchführten. So warfen im März Unbekannte die Scheiben mehrerer linker Kneipen ein.

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