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Noch immer fehlen Lehrstellen
Brandenburgischer Ausbildungspreis verliehen
Gestern wurden in der Potsdamer Staatskanzlei Unternehmen ausgezeichnet, die sich besonders um die Ausbildung von Lehrlingen verdient gemacht haben. Sie erhielten den Brandenburgischen Ausbildungspreis.
Unter anderem die Agrargenossenschaft Uckermark, das Fürstenwalder Gebäudereinigungsunternehmen Perfekta und das Ingenieurbüro Fleischhauer Cottbus hatten in einer Zeit mit drastisch weniger Schulabgängern ihre Anziehungskraft für junge Menschen bewahrt.
Sozialminister Günter Baaske (SPD) erinnerte daran, dass vor wenigen Jahren noch darüber nachgedacht wurde, jene Betriebe zur Kasse zu bitten, die ausbilden könnten, es aber nicht tun. Heute sei es so, dass sich bei Ausbildungsmessen die Firmen gegenseitig auf die Füße treten. Das Problem sei inzwischen ein ganz anderes. Gab es in früheren Jahren rund 33 000 Schulabgänger und demzufolge potenzielle Lehrlinge in Brandenburg, so seien es derzeit noch 15 000, sagte er. Insofern schmerzten die mehr als 12 000 jungen Menschen doppelt, die Jahr für Jahr Brandenburg auf der Suche nach ordentlich bezahlter Arbeit verlassen.
Baaske gab gegenüber den Unternehmern zu bedenken, dass Westfirmen oft schneller sind beim Abschließen von Arbeitsverträgen. Das würde ihnen beim Tauziehen um die brandenburgischen Ausgelernten einen Vorteil verschaffen, der eigentlich unnötig sei. Die Regionaldirektionschefin der Arbeitsagentur, Margit Haupt-Koopmann, verwies darauf, dass bei aller Entspannung auch in Brandenburg noch immer weniger Lehrstellen als Bewerber da sind. »Nur 24 Prozent der Unternehmen bilden aus, obwohl 46 Prozent das tun könnten.« Selbst auszubilden sei alternativlos, wenn man sich als Unternehmen vor Fachkräftemangel schützen wolle. Baaske bestätigte: 15 000 Fachkraftstellen seien schon heute in Brandenburg nicht besetzt, weil geeignete Mitarbeiter nicht vorhanden sind oder zu wenig Geld dafür bekommen würden. Laut DGB fehlen in Berlin und Brandenburg 14 000 betriebliche Ausbildungsplätze.
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