Kriminelle Energie

Christoph Hagel inszeniert Wolfgang Amadeus Mozarts »Titus« im Bode-Museum

  • Lucía Tirado
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Bereits im Prolog – projiziert an die Decke der Kuppelhalle – endet alles im Blut. Diese Oper braucht die große Tragödie. Dennoch bleibt in Christoph Hagels »Titus«- Inszenierung im Bode-Museum ein gutes Ende fast bis zum letzten Klang möglich. Schließlich soll es hier um Milde und Güte gehen. Titus sagt, er wolle nicht wie Nero sein. Hagel, der Opern von Wolfgang Amadeus Mozart auf ungewöhnliche Weise umzusetzen versteht, wandte sich nun dem letzten Werk des Komponisten zu.

Mit »Titus« wird er im Gegensatz zur »Zauberflöte« in der U-Bahn oder »Cosi fan tutte« im E-Werk wahrscheinlich vor allem das traditionelle Opernpublikum ansprechen, während er bei den zwei anderen genannten auch Menschen locken konnte, die nie eine Oper betreten hätten. Das war verdienstvoll, aber ein Kompromiss, den er in seiner künstlerischen Freiheit nicht jedes Mal eingehen muss. Geeignet hätte sich die Oper voller krimineller Energie dafür aber au...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.