Neue Ph(r)ase?

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Bis jetzt habe ich mir eine Partei als einen ziemlich zähen Stoff vorgestellt, als klobige, gummiartige Masse, die trotz aller Gesinnungsbindemittel schwer in eine lenkbare, gar auf Zuruf folgsame Form zu bringen ist. Parteien agieren nicht, sie wälzen sich. Sie verkörpern ein Paradoxon – sie haben trotz allem, was sie vom Leben abschneidet, doch etwas verflucht und verflixt Lebendiges.

Man muss sich wahrscheinlich jede demokratische Partei, und sei sie noch so klein, wie die Sowjetunion vorstellen: unregierbar, und in Moskau allein im Kreml: Breshnew. Tragisch! Diese Wahrheit zaubert jedem (jedem!) Parteichef, wenn man ganz genau hinblickt, etwas Irres in den Blick; und das geht auch gar nicht anders, wenn er denn auf das Recht pocht, trotz seiner Funktion ein Mensch geblieben zu sein. Ja, angesichts der Unlenkbarkeit des lebendigen Wesens Partei lauert bestimmt hinter jeder lächelnden Parteichef-Maske – weit hinten, dort,...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.