Die Kohle der Weisen

Schweizer Firma gewinnt in Karlsruher Anlage Biokohle aus Biomasse

  • Ulrich Glauber, Karlsruhe
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Das Schweizer Unternehmen AVA-CO2 hat in Karlsruhe die erste Industrieanlage zur Gewinnung von Kohle aus Bioabfällen in Betrieb genommen.

Das Verfahren ist knapp 100 Jahre alt. Der spätere Chemie-Nobelpreisträger Friedrich Bergius hat im Jahr 1913 die Hydro-Thermale Karbonisierung (HTC) erfunden. Dabei wird – vereinfacht erklärt – Biomasse zusammen mit Wasser und Zitronensäure als Katalysator in einem Druckreaktor erhitzt, bis nur noch Kohleschlamm übrig ist. Jetzt hat das Unternehmen AVA-CO2 erstmals gezeigt, dass sich die HTC-Methode eignet, auch in industrieller Dimension Biokohle und Wärme zu produzieren.

Für die Verkohlung von Pflanzenresten hat die Natur Millionen von Jahren gebraucht – in Karlsruhe geht das ganz schnell. Lediglich zwei bis drei Stunden dauert die Herstellung des Kohlepulvers in der Anlage in der Nähe des Rheinhafens, die 14 400 Liter fasst und 8400 Tonnen Biomasse im Jahr verarbeiten kann. Die hydrothermale Karbonisierung zeichnet sich laut Darstellung von AVA-CO2 unter anderem dadurch aus, dass auch Biomass...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.